Demokratiebildung in der Schule

Dejan Mihajlović (ZSL Baden-Württemberg)

Eindrücke zum Vortrag von Julia Steinauer, Studentin der PH Vorarlberg

Dejan Mihajlović regt in seinem Vortrag “Demokratiebildung in der Schule” zu einem Denkanstoß bzgl. der Umsetzung sowie der Wichtigkeit der Demokratiebildung in der Schule an. Wichtig ist hierbei über den Tellerrand hinauszudenken und offen für neues zu sein. Ich möchte in meinem Blockbeitrag, anhand dem Vortrag von Dejan Mihajlović, ebenfalls die Demokratie im Allgemeinen sowie eine mögliche Umsetzung an der Schule veranschaulichen. 

Demokratie ist weit mehr als nur eine Regierungsform; sie ist eine Lebensweise, die auf den Prinzipien der Freiheit, Gleichheit und Solidarität basiert. In unserer heutigen, schnelllebigen und komplexen Welt ist es wichtiger denn je, dass junge Menschen nicht nur über Demokratie lesen, sondern sie auch leben und erleben. Schulen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sind Orte, an denen die Grundlagen für das demokratische Zusammenleben gelegt werden. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick darauf, wie Demokratiebildung in der Schule gefördert werden kann und warum sie für die Entwicklung junger Menschen unerlässlich ist.

Die Bedeutung der Demokratiebildung

Demokratiebildung zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, aktive, informierte und verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger zu werden. Dies ist nicht nur für das persönliche Wachstum wichtig, sondern auch für die Gesundheit und Stabilität der demokratischen Gesellschaft insgesamt. Durch Demokratiebildung lernen Schülerinnen und Schüler:
• kritisches Denken und die Fähigkeit, Informationen zu analysieren und zu hinterfragen,
• Verständnis und Wertschätzung für unterschiedliche Perspektiven und Kulturen,
• Fähigkeiten in Konfliktlösung und Kommunikation,
• ein Gefühl der Verantwortung für ihre Gemeinschaft und die Gesellschaft. 

Methoden der Demokratiebildung in Schulen 

Demokratiebildung kann auf verschiedene Weise in den Schulalltag integriert werden. Hier sind einige effektive Ansätze:
1. Projektbasiertes Lernen: Schülerinnen und Schüler arbeiten an Projekten, die echte Probleme in ihrer Gemeinde adressieren. Dies fördert nicht nur das Engagement und die Problemlösungsfähigkeiten, sondern auch das Verständnis dafür, wie demokratische Prozesse funktionieren.
2. Schüler:innenparlamente und -vertretungen: Durch die Teilnahme an Schülervertretungen erfahren Schülerinnen und Schüler, wie Entscheidungen getroffen werden, und sie üben sich in der Kunst des Verhandelns und der Vertretung von Interessen.
3. Diskussionsrunden und Debatten: Regelmäßige Veranstaltungen, bei denen aktuelle Themen diskutiert und debattiert werden, fördern die Meinungsbildung und das öffentliche Sprechen.
4. Interaktive Rollenspiele: Durch Rollenspiele, in denen historische Ereignisse oder politische Prozesse nachgestellt werden, können Schülerinnen und Schüler die Perspektiven verschiedener Akteurinnen und Akteure erkunden und die Bedeutung von Gesetzen und Verfahren besser verstehen.
5. Partnerschaften mit lokalen Organisationen: Kooperationen mit Nichtregierungsorganisationen oder lokalen Behörden bieten praktische Erfahrungen und Einblicke in die praktische Umsetzung demokratischer Prinzipien. 

Herausforderungen und Lösungsansätze 

Obwohl die Integration von Demokratiebildung in Schulen viele Vorteile bietet, gibt es auch Herausforderungen. Eine der größten Herausforderungen ist oft der Mangel an Zeit und Ressourcen. Lehrpläne sind häufig bereits sehr voll, und Lehrkräfte können überlastet sein. Hier können Fortbildungen für Lehrkräfte, die Integration von Demokratiebildung in bestehende Fächer und die Förderung schulübergreifender Projekte Abhilfe schaffen.

Ein weiteres Problem kann die politische Neutralität sein. Schulen müssen einen Weg finden, kontroverse Themen so zu behandeln, dass Raum für verschiedene Meinungen bleibt und gleichzeitig demokratische Werte wie Respekt und Toleranz vermittelt werden. 

Fazit 

Demokratiebildung ist ein unverzichtbarer Teil der schulischen Bildung. Sie bereitet junge Menschen nicht nur auf ihre Rolle als Bürgerinnen und Bürger vor, sondern fördert auch wichtige soziale und kognitive Fähigkeiten. Durch innovative Lehrmethoden und die Schaffung von praktischen Lernerfahrungen können Schulen eine Umgebung schaffen, in der Demokratie nicht nur gelehrt, sondern gelebt wird. In einer Zeit, in der demokratische Institutionen zunehmend unter Druck stehen, ist es umso wichtiger, dass die nächste Generation gut darauf vorbereitet ist, diese zu verstehen, zu schätzen und zu schützen.


Rückmeldungen der Zuhörenden

Nach der Diskussion wurde den Zuhörenden über Mentimeter die Frage gestellt, was sie aus dem Vortrag mitnehmen. Hier die Rückmeldungen: