Politisches Argumentieren und Urteilen fördern: Debattieren im Unterricht

Monika Waldis Weber (Zentrum für Demokratie Aarau)

Eindrücke zum Vortrag von Nina Francz, Studentin der PH Vorarlberg

Ich fand diesen Vortrag über das Debattieren im Unterricht sehr interessant. Wie allgemein bekannt, geht die Aufgabe von uns Lehrpersonen über die reine Wissensvermittlung hinaus. Es wird von uns erwartet, dass wir einen Beitrag dazu
leisten, Schüler und Schülerinnen zu mündigen Staatsbürger*innen zu erziehen. Lehrpersonen spielen neben Eltern und der Gesellschaft eine Schlüsselrolle, indem sie die Grundlagen für Verständnis von Staatsbürgerschaft, Demokratie und sozialer Verantwortung legen. Wir wissen, welche wesentliche Bedeutung der demokratischen Meinungsbildung bzw.
Urteilskompetenz für die Teilhabe an demokratischen Prozessen zukommt. Aber wie kann das im Unterricht gelingen? Welche Fragestellungen braucht es, damit Schüler ein Argumentationstraining gut meistern können? Was für Gründe für das Argumentieren in der Schule gibt es?

Zuallererst soll Debattieren Spaß machen. Die Schule dient als demokratischer Erfahrungsraum. Die Schüler*innen sollen verschiedene Perspektiven verstehen lernen, es soll ihnen klar werden, dass es verschiedene Perspektiven auf
Problemstellungen gibt und manche durchaus gleichgewichtig sind. Schüler*innen sollen Bedürfnisse artikulieren und ihre eigene Position sowie die der anderen verstehen lernen. Es soll die Sprachfähigkeit verbessert und ein strukturiertes
Argumentieren geübt werden. Was allerdings vielen Schüler*innen nicht leichtfällt, vor allem den Jüngeren. Vor allem geht es aber auch um den Erwerb von Kompromiss-, Konflikt und Kritikfähigkeit. Das Debattieren hat weiters einen positiven Effekt auf den Wissenserwerb, politisches Hintergrundwissen wird erarbeitet. Die Schüler*innen sollen in der Lage sein, zu erkennen, welche Perspektive z.B. in den sozialen Medien abgebildet ist und ein begründetes, eigenständiges Urteil fällen. Argumentieren findet nicht nur im Deutschunterricht oder im Fach Politische Bildung statt, sondern auch im Fachunterricht oder beim Demokratie-Lernen (Klassenrat, Schülerparlament). 

Ich finde es wichtig, dass Schüler und Schülerinnen im Debattieren trainiert werden, dass sie Argumentationsstrategien kennenlernen und diese auch anwenden können. In meiner Klasse wird oft und gerne debattiert, aber bisher habe ich eher auf die sprachlichen Fähigkeiten geachtet. Dieser Vortrag hat mir gezeigt, dass es wichtig ist, dass sich die Schüler und Schülerinnen nicht nur in ihrer individuellen Welt bewegen, sondern kritisches Denken entwickeln und dieses auch richtig „argumentieren“ können.


Rückmeldungen der Zuhörenden

Nach Vortrag und Diskussion wurde den Zuhörenden über Mentimeter die Frage gestellt, was sie aus dem Vortrag mitnehmen. Hier die Rückmeldungen: